CB Funk Überreichweiten

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Eifelsau
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Re: CB Funk Überreichweiten

#31

Beitrag von Eifelsau »

Lieber Fusselex,

aus Deinem Hohn wird klar, daß Du noch nie eine Flugzeugreflexion auf 11m gehört hast.

Wir unterhalten und hier über Ereignisse von Sekundenbruchteilen bis wenige Sekunden.
Alle AFU-Berichte hierzu sind von anderem Charakter (im 2m-Band). Sie dauern länger.

Deshalb unter welchen Bedingungen und in welchen Winkel reflektieren die ollen Blechkisten die langen 11m Wellen.
Daher sind Vergleiche mit R.A.D.A.R. im cm-Bereich wohl nicht geeignet.

Noch was Plüschi: Flugzeugreflektionen haben wohl keine Laufzeit von 2,5 Sekunden :think:
Fusgilbex
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Re: CB Funk Überreichweiten

#32

Beitrag von Fusgilbex »

Nun denn Eifelsau , du scheinst den angegebenen LINK zu dem englischen Afu noch nicht verfolgt zu haben , um dort die benutzten Frequenzen zu sehen

---mach das mal ----und dann kannst du dich wieder melden zu dem Thema

und was den MOND betrifft :holy: ----Liebgewonnene "Wahrheiten" tun halt manchmal WEH ---vor Allem dann , wenn man etwas N I C H T wahrhaben will ---wenn andere dies ( mit legaler 4W CB-Power und der 11m Eigenbau-Langyagi) in Frage stellen , und evtl. dann auch noch Recht haben sollten :clue:

---somit sind wohl nun hoffentlich alle CB- :wall: Mondunklarheiten beseitigt
73 de fusgilbex
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Wiesel
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Re: CB Funk Überreichweiten

#33

Beitrag von Wiesel »

Zu dem was später mal Radar genannt wurde gibt es noch ganz andere Sachen zu berichten, das sprengt aber klar den Rahmen dieses Forums. Mit dem 11m EME Ding habe ich auch so meine Probleme. Bleibt aber Fakt das Flugzeuge schon auf 11m Reflektionen hervorbringen, das machen schon Fahrräder. Im Niedrigflug /Nahbereich ja, aber Skips gehen wohl eher auf Sphärische Effekte zurück.
- Wenn Sie nichts vorhaben sind Sie hier genau richtig -
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Eifelsau
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Re: CB Funk Überreichweiten

#34

Beitrag von Eifelsau »

6608 hat geschrieben:Nun denn Eifelsau , du scheinst den angegebenen LINK zu dem englischen Afu noch nicht verfolgt zu haben , um dort die benutzten Frequenzen zu sehen
1480 hat geschrieben:Wir unterhalten und hier über Ereignisse von Sekundenbruchteilen bis wenige Sekunden.
Alle AFU-Berichte hierzu sind von anderem Charakter (im 2m-Band). Sie dauern länger.
http://www.qsl.net/g3cwi/doppler.htm
http://www.darc.de/distrikte/b/31/Doppler/Doku/Doku.htm
Umschreiben NICHT das auf 11m beobachtete Phänomen.

Trotzdem finde ich diese "langen" Reflexionen von 1-2 Minuten höchst interessant.
Im Sprechfunkverkehr fallen sie jedoch weniger auf als die "Sekundenhopps".
Evtl. habe ich hier so eine lange Reflexion beim Pinsel gehabt.
http://www.funkbild.ch/fotos/albums/use ... pinsel.mp3
Für reine Bodenwelle sind die 650km zu lang, ES gab es zu dem Zeitpunkt nicht.
(Das Signal für den Bert ist normal)

Ich würde auch mal gerne diese Reflexionen, wie im Artikel beschrieben, beobachten,
nur leider fehlt mir der dauerhafte unmodulierte Trägeraussender im 11m Band.
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doeskopp
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Re: CB Funk Überreichweiten

#35

Beitrag von doeskopp »

[quote="1480";p="222030"][quote="7315";p="222030"]Wenn es Reflexionen von sich bewegenden Flugzeugen sind so müssen Dopplereffekte auftreten welche sich nachweisen lassen. [/quote]

Ne,ne dein Denkansatz gleicht dem eines Amatörs, der mit ISS und Sateliten funkt.[/quote]

@Eifelsau

Stimmt, ich war im falschen Film und hatte wohl wg. Überhitzung des Gemüts einen Error. Man sollte mal wieder ausschlafen..........
Nachdem Du das Gegenteil sehr schlüssig dargestellt und bewiesen hast lege ich das mal schnell zu den Akten. (Rubrik:psychische Erkrankungen) :D

Irgendwie habe ich da was mit den unterschiedlichen Signallaufzeiten verknotet. Fakt ist jedenfalls das tote Gegenstände HF, auch Kurzwelle, reflektieren. Diesen Effekt kann man sehr gut beobachten wenn man in Gegenden funkt wo es viele Windräder gibt. Auch wenn man sich nicht in greifbarer Nähe zu diesen befindet so kann man u.U sogar das Drehen der Rotoren am S-Meter (tatsächlich mit der Windstärke schwankend) erkennen. Dazu muß die Mühle ein Dreieck mit einem selbst und der Gegenstation bilden. Es gibt hier in der Gegend eine Stelle auf die das zutrifft (bezogen auf einige Gegenstationen mit denen ich oft funke) und wo man das schon fast gezielt beobachten kann. Ob die Rotorblätter nun die Reflexion der Stahlröhre stören oder selbst reflektieren, sei mal dahingestellt. Auch welche Faktoren sonst noch eine Rolle spielen müsste noch geklärt werden.
Wenn Windräder KW reflektieren dann sollten es Flugzeuge ( außer vielleicht Stealth Bomber) ebenfalls tun. Ich erinnere mich, mal was gelesen zu haben das sich mit sowas wie einem "Radar für Arme" befasste. Es ging darum, mittels Langdraht Reflexionen(an Flugzeugen) von Mittel oder Kurzwellen (so genau weis ich das nicht mehr) zu empfangen und darzustellen. Vielleicht findet ja einer der werten Mitforisten das entsprechende wieder, ich habe mir schon die Finger blutig getippt bei der Suche. Es könnte auch sein das es früher mal gedruckt in einer alten "FUNK" stand. Wenn es Reflexionen gibt und man das Signal zweimal empfängt so muß es Laufzeiteffekte geben. Früher als ich noch viel als SWL unterwegs war hatte ich auf 20m manchmal den Eindruck das einige SSB Stationen (meist aus Übersee) ein Echo aufweisen. Im Nachhinein würde ich sagen das es sich durchaus um Laufzeiteffekte gehandelt haben könnte. Dann müssten die Signale allerdings auf zwei unterschiedlich langen Wegen meine Antenne erreicht haben und etwas zeitversetzt wiedergegeben worden sein, wodurch das Echo zustande kam.
Bleibt die Frage wie ein einfacher Versuchsaufbau aussehen muß um das nachzuweisen. Könnte man DCF77 als Zeitbasis verwenden? Ich halte die Idee mit den Flugzeugen nicht für ein Hirngespinst, obgleich das Beispiel mit den Windrädern zeigt das es auch noch andere Kandidaten geben könnte. Welche das sind, sollte man anhand von Laufzeitvergleichen etwas mehr eingrenzen können. Vielleicht treten ja auch mehrere Effekte gleichzeitig auf , dann wirds schwierig.........

Grüße from Doeskopp
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13DeltaLima2
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Re: CB Funk Überreichweiten

#36

Beitrag von 13DeltaLima2 »

Hi Doeskopp,

es war bestimmt mal ein Artikel in der Funk, vom guten Onkel Nils :wink:
Hab spontan aber nur dies hier gefunden: http://www.ssb.de/pdfs/Perseus_SDR_1107.pdf
(Seite 27-28)

Als Dauerträger für weitere Untersuchungen würde sich ja auch der berühmte "Kanal 15 Fuchs" anbieten... :dlol:

Allerdings erkärt die Reflexion an Luftfahrzeugen bestimmt nicht alle in diesem Fred genannten Phänomene.
Während der Funkstaffel hatte ich z.B. ein Gespräch mit dem Wingman (Großer Feldberg, >380 KM Strecke).
Das Signal kam innerhalb einer Minute von S1 auf S5...S6 und fiel dann innerhalb der nächsten ein, zwei Minuten in den Rauschpegel zurück.
Das war aber ja während der "Luftraumsperre".

73, Martin

PS: Suche günstig gut erhaltene "Blechnik" für weitere praktische Tests :wink:
CQ DX, CQ DX, ich sitze hier und höre nix...
QRV: Kanal 15 USB, 123.500 MHz AM ;) / Skip: Cularis, DX-Skip: 13DL2 / QTH: Korbach
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Re: CB Funk Überreichweiten

#37

Beitrag von Fusgilbex »

Hallo doeskopp
10/11m Bedingungen sind nun mal sehr "launisch"---Änderungen von "himmelhoch jauchzend " bis zu einem -- "zuTode betrübt" innerhalb kurzer Zeiträume ist dort immer mal anzutreffen ---beobachte das KW-Band einfach mal im "Wasserfalldiagramm"einschlägiger Programme .
---sehe dir mal die ersten beiden Links an oben bei der Eifelsau an
---hat doch was mit Dopplereffekten zu tun , die Flugzeugrefl.-Geschichte

---- jawohl diese 11m-Trägersteller und Power-Füchse werden ZU ETWAS NÜTZLICHEM umfunktioniert 8) und dienen nun, ab sofort :lol: WISSENSCHAFTLICHEN Zwecken

73 de fusgilbex
Alexander
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Re: CB Funk Überreichweiten

#38

Beitrag von Alexander »

Hallo Leute...
... um es kurz zu machen: Natürlich sind Reflexionen im 27 MHz -Bereich an Flugzeugen bekannt und wurden (und werden zum Teil auch noch heute) auch kommerziell eingesetzt und genutzt.

Darunter hatten z.B. die Deutschen Kampfbomber beim Angriff auf England ziemlich zu leiden! Wer sich an die berühmten "White Clipps of Dover" erinnern kann, dort (aber auch anderswo) waren riesige Türme aufgestellt, welche die Antennen für das erste nutzbare Radarantennen-System waren. Diese Radargeräte arbeiteten anfänglich "ausschließlich" auf 27 MHz und wurden später frequenzmäßig erweitert.

Zitat:
Im Jahre 1937 begann man, an der Ostküste der britischen Insel eine Kette von 20 Küsten-Radar-Stellungen, die sogenannte Chain Home, zu installieren. Sie arbeitete bei 10 bis 13,5 m Wellenlänge (22 bis 30 MHz), sendete 25 Pulse pro Sekunde mit 200 kW Leistung und hatte eine Reichweite von 200 km. Ab Karfreitag 1939 war diese Radarkette im 24-Stunden-Dauerbetrieb. Die Deutschen entdeckten die hierzu installierten hohen Masten und unternahmen daher mit dem Luftschiff LZ 130 Graf Zeppelin II im Mai und August 1939 zwei Aufklärungsflüge entlang der britischen Ostküste bis zu den Shetland-Inseln, um den Stand der englischen Radartechnik zu erkunden. Sie fanden jedoch keine Radarsignale, da sie Signale im Bereich von 1,5 bis 0,5 m Wellenlänge erwarteten, die englischen Radarstationen jedoch den für die deutschen Ingenieure völlig abwegigen Bereich von 10 m Wellenlänge benutzten. Chain Home hatte zwar eine hohe Reichweite, konnte aber keine Tiefflieger entdecken. Deshalb (aber nur deshalb) wurde zusätzlich Chain Home Low, eine Tiefflug-Radarkette mit 80 km Reichweite bei 1,5 m Wellenlänge (200 MHz), installiert.
Zitatende.

Weil in diesem Thread auch die Frage gestellt wurde, welche Voraussetzungen gegeben sein müssen um Funksignale von Flugzeugen zu reflektieren, hier ebenfalls ein kleiner geschichtlicher Erklärungsversuch:

Zitat:
Am 26. Februar 1935 wurde der erste Feldversuch durchgeführt. Der BBC-Sender in Daventry sendete ein Signal mit 49 m Wellenlänge. Dies war auf die Flügelspannweite üblicher Bomber-Flugzeuge abgestimmt, die bei ungefähr der Hälfte dieser Länge lagen und somit Halbwellendipole darstellten. Hiervon wurden gute Reflexionseigenschaften erwartet. Eine mobile Empfangsstation, ausgerüstet mit einem für damalige Zeit sehr modernen Kathodenstrahl-Oszilloskop, befand sich in ca. einer Meile Entfernung. Das über diesem Gebiet fliegende Testflugzeug erzeugte tatsächlich durch die an seinem Rumpf reflektierten Funkwellen einen zusätzlichen Leuchtpunkt auf dem Schirm des Oszilloskops. Das Flugzeug konnte bereits bei diesem ersten Test bis zu einer Entfernung von 13 km verfolgt werden. Nach diesen erfolgreichen Testergebnissen wurde die englische Radarentwicklung mit hohem Aufwand begonnen. Bereits im Januar 1936 waren für alle Aspekte der Radarortung (Entfernung, Höhenwinkel und Ortungsrichtung) Lösungen gefunden worden. Sogar das Prinzip eines Zielfolgeradars konnte am 20. Juni 1939 vor Winston Churchill praktisch demonstriert werden.
Zitatende.

Was nur wenige wissen, die Sowjetunion war sogar schon deutlich früher mit einer einsatzfähigen Radarentwicklung dran als die Briten und die Deutschen. Wie wichtig gerade die sowjetische Entwicklung zum Verstehen des hier diskutierten Problem ist, soll folgender Text verdeutlichen:

Zitat:
Noch 1934 begannen umfangreiche Arbeiten zur Realisierung der Funkortung unter Nutzung von Dauerstrichstrahlung. Im August 1934 wurde die Versuchsanordnung “Rapid” erprobt, die aus einem 200-W-Sender auf der Wellenlänge 4,7 m und zwei im Abstand von 50 bzw. 70 km aufgebauten Empfangsanlagen bestand. Der Durchflug eines Flugzeuges in 5200 m Höhe konnte anhand der Schwebungen, die durch Interferenz von direkter und reflektierter Welle gebildet wurden, zuverlässig registriert werden. Daraus entstand später das System „Rewen“, welches 1939 als RUS-1 (radioulowitel samoljotow) in die Ausrüstung der Roten Armee übernommen wurde.
Zitatende

Und damit sind wir wieder beim Thema: Jede Reflexion an einem beweglichen Objekt, bewirkt - nahezu zwangsläufig - eine beeinflussung einer "homogenen" Ausbreitungsstruktur. Wird die Bodenwelle eines Funksignals - durch eine bewegliche Reflexion beeinflusst, ergeben sich zwangsläufig Veränderungen in der Feldstärke eines Signales, welche vom kurzfristigen "deutlichen Anheben" bis zum "völligen Auslöschen" des Funksignales reichen kann.

Da ich einiges von dem was ich beschreiben wollte - nicht mehr so genau wusste - habe ich mir die entsprechende Quelle bei Wikipedia angeschaut. Daraus stammen auch die von mir bezeichneten Zitate.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Radar
Gruß Alexander
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Re: CB Funk Überreichweiten

#39

Beitrag von Alexander »

Hallo zusammen...

... ich will noch etwas zu meinem vorigen Beitrag ergänzen. Jeder ernsthafte Funker weiß, dass Funkwellen an der Ionossphäre und der Tropossphäre reflektiert, sondern auch - oftmals sogar gleichzeitig - "gekrümmt" werden können. Liegt diese Krümmungsschicht nun innerhalb der Bodenwelle und auch in geringen Höhen über dem Erdboden, so wirken sich dort Reflexsisionen - egal ob an künstlichen Teilen (Flugzeugen, Ballonen ect.) als auch an natürlichen (Wolken, Regen, Hagel ect) entweder verstärkend oder auslöschend aus.

Auch die Vulkanaschewolke aus Island in den letzten Tagen, kann einen deutlichen Einfluss auf die Ausbreitung von Funkwellen haben.

Dazu folgende Überlegung: (der nachfolgende Text ist ein Auszug eines Beitrages der DLR)

Zitat: Die Ascheschicht zeichnete sich aus durch erhöhte Rückstreuung des Lidarsignals, große Aerosolpartikel (größer als 3 Mikrometer), eine hohe Konzentration der Partikel im Größenbereich von Bruchteilen von Mikrometern bis zu einigen Mikrometern. Zudem wurde die Geschichte dieser Schicht mit Lidar an verschiedenen Stellen über längere Zeit verfolgt und in Übereinstimmung mit Modellrechnungen des DLR und anderer Einrichtungen, darunter der Deutsche Wetterdienst, an Orten wie erwartet gesehen. Die Messungen zeigen mehrere Ascheschichten mit erhöhter Partikelkonzentration und stark erhöhtem Schwefeldioxoid in Höhen zwischen 2 und 6 Kilometern. Allerdings war die Konzentration hier geringer als am 19. April. Am 23. April 2010 wurde zwischen Rostock und Stralsund mit der Falcon in Ascheschichten in etwa einem Kilometer Höhe gemessen, mit Partikelkonzentrationen von 2000-4000/Kubikzentimeter, sowie nachweisbarem Schwefeldioxid. Der optische Eindruck der Crew war: "Wir fliegen durch schwarze Wolken". Zitatende

Weiter schreibt die DLR:

Zitat: Im Vergleich zu Satelliten, die Informationen über die horizontale Verteilung der Aschewolke geben können, ermöglichen die LIDAR-Daten auch Rückschlüsse auf die vertikale Struktur der Aschewolke: Das gemessene Lichtsignal ist ein Maß für die Anzahl und Größe der Ascheteilchen. Zitatende:

Was ich jetzt schreibe ist spekulativ, jedoch (meiner Meinung nach) recht logisch: Da sich Funkwellen analog zu Lichtwellen verhalten bzw. nur eine andere Form von Lichtwellen sind, läge es doch auf der Hand - wenn je nach Konzentrationsdichte der Aschewolke - diese mal mehr oder weniger Lichtdurchlässig sind und somit Funksignale im Bereich der Bodenwelle erheblich beeinflussen kann. Wohl gemerkt - reine Spekulation von mir - aber sicher nicht völlig von der Hand zu weisen. Im übrigen kann man nicht behaupten, dass die Aschewolke permanent nur aus Schwefel besteht, sondern auch metallhaltige Aerosole enthält. (Dies weiß ich nun recht genau durch meinen langen Aufenthalt auf dem Aetna) Warum sollten die Bestandteile der Wolke also nicht selbst reflektieren?

ach ja noch was: Das ausgestoßene Magma eines Vulkanes - also die Lava - hat i.d.R. folgende Zusammensetzung: Si, Al, Ti, Fe, Mg, Mn, Ca, Na, K, P Selbstverständlich weißt auch die Asche zumindest Teile dieser Elemente auf.

Gruß Alexander

Begriffserklärung:

Das LIDAR (Light Detection And Ranging)-Instrument zeigte Aschewolkenstrukturen aus vertikalen Schichten. Diese Schichten lagen auf der Flugstrecke in sehr unterschiedlichen Höhen. Die Aerosolmessungen deuten darauf hin, dass in schon gealterte Vulkanasche-Wolken geflogen wurde. Zeitweilig war während des Fluges eine bräunliche Wolkenfärbung zu sehen. Diese Messungen erlauben einen Vergleich mit in Deutschland an mehreren Stellen durchgeführten bodengestützten Messungen.
Zuletzt geändert von Alexander am Di 27. Apr 2010, 17:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: CB Funk Überreichweiten

#40

Beitrag von Alexander »

[quote="7315";p="222076"] Früher als ich noch viel als SWL unterwegs war hatte ich auf 20m manchmal den Eindruck das einige SSB Stationen (meist aus Übersee) ein Echo aufweisen. Im Nachhinein würde ich sagen das es sich durchaus um Laufzeiteffekte gehandelt haben könnte. Dann müssten die Signale allerdings auf zwei unterschiedlich langen Wegen meine Antenne erreicht haben und etwas zeitversetzt wiedergegeben worden sein, wodurch das Echo zustande kam.
Grüße from Doeskopp[/quote]

Was Du meinst ist die sogenannte "Longpath" Ausbreitung, bei welcher das gleiche Signal einmal rund um den Erdball und einmal direkt bei Dir empfangen wird. Dieser Effekt ist schon sehr lange bekannt.

Gruß Alexander
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Re: CB Funk Überreichweiten

#41

Beitrag von doeskopp »

@Alexander

Das war mal eine ausführliche Dokumentation. :thup:

Damit ist eigentlich schon das Meiste beantwortet. Wenn man jetzt noch die natürlichen Phänomene dazunimmt dann wird das Ganze zu einem undurchschaubaren und nicht zu berechnenden Chaos. Jetzt müsste man noch Wege finden sich das alles nutzbar zu machen. Man sollte die Antennen vielleicht öfter mal gen Himmel richten oder vom Berg aus auf das Blechdach des Industriebetriebes im Tal ?! :D

Grüße from Doeskopp
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Re: CB Funk Überreichweiten

#42

Beitrag von Alexander »

[quote="7315";p="222109"]@Alexander

Das war mal eine ausführliche Dokumentation. :thup:

Damit ist eigentlich schon das Meiste beantwortet. Wenn man jetzt noch die natürlichen Phänomene dazunimmt dann wird das Ganze zu einem undurchschaubaren und nicht zu berechnenden Chaos. Jetzt müsste man noch Wege finden sich das alles nutzbar zu machen. Man sollte die Antennen vielleicht öfter mal gen Himmel richten oder vom Berg aus auf das Blechdach des Industriebetriebes im Tal ?! :D

Grüße from Doeskopp[/quote]


Also zumindest im Bereich von Funkfrequenzen über 70cm bis 3cm haben wir als Funkamateure schon recht früh ähnliches sinnvoll genutzt!

So war es mir lange Zeit nicht möglich mit einem guten Funkfreund in ca 20 Kilometer Entfernung in Verbindung zu treten, weil mein damaliger Standort fast völlig von hohen Umgebungsgebäuden umzingelt war (hihi) Bis wir auf die Idee kamen über eine der ganz wenigen Lücken in dieser Umgebung, den Wetterhahn auf dem ca 2km entfernt Kirchturm "anzublasen". Mein Funkfreund richtete sein Antenne grob in Richtung des Kirchturms. Ab sofort konnten wird mit Signalen zwischen S6 und S9 in Verbindung treten, vorher gar nicht. Das war schon ein Qualitativer Quantensprung!

Wenn also eine Metallfläche groß genug ist - um auf 27MHz zu wirken - (das kommt öfter vor als man denkt) kann man also auch damit um die Ecke funken.

Gruß Alexander
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Re: CB Funk Überreichweiten

#43

Beitrag von mordillo02 »

Hallo,

ich möchte in diesem Zusammenhang auch noch auf ein anderes wohlbekanntes Thema verweisen, es wurde ja bereits kurz angesprochen: Meteorscatter. Nachzulesen hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Meteorscatter
Meines Erachtens ist dieses Phänomen nicht zu vernachlässigen (Experten mögen mich strafen wenn ich daneben liege) bei kurzzeitigen hohen Ausschlägen von S-Werten, da auch ausserhalb der bekannten Meteoritenströme pro Tag unzählige Kleinteilchen aus dem All die Atmosphäre kurzzeitig ionisieren.
2 Zitate aus Wikipedia, Stichwort Meteor:

Meteoroide
Meteoroide sind meist Staubkörner, kleine Metall- oder Gesteinskörner aus dem interplanetaren Raum, von denen pro Tag etwa 10 Milliarden vom Weltall aus mit einer Gesamtmasse von 1.000 bis 10.000 Tonnen in die Atmosphäre der Erde einfallen. Wegen ihrer enormen Geschwindigkeit von etwa 11,2 bis 72 km/s – je nach Einfallswinkel zur Bahnbewegung der Erde – verdampfen die meisten in etwa 80 Kilometer Höhe durch Luftreibung; dabei ionisieren sie die Luftmoleküle, was helle Leuchtspuren hervorruft.
.

Radiometeore
Auch wenn optische Beobachtungen von Meteoren auf die Dunkelheit der Nacht angewiesen sind, so lassen sich mit Hilfe von Radioverfahren auch untertags Meteore nachweisen. Dabei wird ausgenutzt, dass der vom Meteoriten erzeugte Plasmaschlauch Radiowellen reflektiert. Mit dieser Methode können auch kleinste Meteorite bis zu 1 ?g erfasst werden.


Ich bin nun kein Funkamateur und habe bezüglich Meteorscatter keinerlei Erfahrung. Jedoch bin ich von Kindesbeinen an Amateurastronom und habe mich in die Thematik jahrzehntelang intensiv eingelesen - und beobachte ebensolang praktisch.
Schon einer kleiner Meteor - er braucht gar nicht mit blossem Auge sichbar zu sein - ionisiert die Atmosphäre auf seiner hohen Bahn in einem grösseren Radius als ein Flugzeug. Und das auf einer Länge, die zig Kilometer betragen kann.
Um die Funkstaffel herum war der Meteorstrom der Lyriden aktiv, kein besonders ergiebiger aber immerhin hat er als Auswirkung gehabt, dass das Jahresmittel der Meteorerscheinungen in dieser Nacht erhöht war. Das Maximum dieses Stroms war in der Nacht vom 22. auf 23. April mit durchschnittlich 20 sichtbaren Meteorerscheinungen pro Stunde.

55&73
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Re: CB Funk Überreichweiten

#44

Beitrag von Winedou »

das mit dem flugzeugen (hubschrauber flattereffekt) haben wir in österreich schon mal ausdiskutiert siehe hier http://www.funkstammtisch.at/joomla/ind ... 5&catid=20
Alexander
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Re: CB Funk Überreichweiten

#45

Beitrag von Alexander »

Hallo Winnedou ...

Danke für den interessanten Link. Man merkt HF macht manchmal sehr seltsame Dinge, aber wer länger dabei ist weiß das. (Oder so ähnlich)

Ich habe vielleicht noch ein praktizierbaren Vorschlag, wie man das Phänomän der "unaspected reflexions" also der unerwarteten Reflexionen, noch beikommen könnte:

Deutschland ist - wie jedes andere Land auch - von einer Menge von Luftstraßen und dementsprechend auch von Luftfahrtkreuzungen über- bzw. durchzogen. Vielleicht hat ja irgendjemand eine ICAO-Karte in welchen die Luftfahrtstraßen dargestellt sind. Ich hatte mal eine, aber die ist schon über 20 Jahre alt und wohl kaum noch aktuell.
Wenn man nun in der Lage ist bestimmte Reflexions-Ereignisse von Funkwellen mit dem Traffic von Luftfahrzeugen in Verbindung zu bringen, ist man einen gehörigen Schritt weiter. Leider sind ICAO-Karten schweinisch teuer (so ab 80,- Euro aufwärts) ein Kauf für unser Hobby lohnt sich daher kaum.

Gruß Alexander
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