Hallo Funkfreunde,
diesen alten Bericht von mir aus dem Paket-Radio habe ich durch Zufall im Netz gefunden.
Der stammt zwar aus dem Jahr 2000 hat aber an Bedeutung bis Dato nichts verloren, denke das die Technik in den letzten 11 Jahren noch größere Sprünge in dem Gebiet gemacht hat.
(QUELLE:
http://dnx274.dyndns.org:8080/cmd?cmd=READ+REGTP+1)
Hier der Bericht von damals....
Das neue digitale Peilnetz der RegTP !
Es geht schneller als ein Liedschlag:
Das Anpeilen von Funksendern jeder Art zwischen 20 MHz und 3 GHz. Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post nahm hierfür ihr
neues digitales Peilnetz in Betrieb. »CB-funk« war live bei der Eröffnung dabei. Schwarzfunker können jetzt die Ohren anlegen und ihre Antennen abbauen.
Egal, wo sie sind: im Bereich von 20 MHz bis 3 GHz findet sie der Prüf- und Messdienst der Regulierungsbebörde für Telekommunikation und Post (Reg TP).
Und das nicht nur prazise sondern vor allem: schnell. Möglich wird das nicht zuletzt mit dem neuen Peilnetz, das die Stationen in das digitale Fadenkreuz nimmt.
So schnell kann auch der begnadetste Breaker die Taste seines Mikrofons nicht drücken und wieder loslassen, dass sein Signal nicht von einer in Bereitschaft lauschenden Stelle
empfangen würde. 10 Mikrosekunden genügen schon, um in jedem Ballungsgebiet Deutschlands den Sender genau einzukreisen.
Eingeweiht wurde das neue Netz offiziell Mitte Oktober 2000 im Norden Berlins, inTegel. Denn wenn auch die Regierung noch nicht eingezogen war, so sollte nach den Worten des
zuständigen Referatsleiters Hartmut Döring aus Mainz doch schon eine Möglichkeit gegeben sein, für einen freien Äther über Berlin zu sorgen. Denn mit mehr
Regierung wird auch mehr Funkverkehr kommen. Nicht nur durch Politiker, sondern auch durch Sicherheitsdienste und Botschaften.
Gar nicht zu reden von den täglichen Delegationen aus aller Welt, die nur zu oft ihre eigene funktechnische Infrastruktur mitbringen, die nicht immer auf den eigentlich in Deutschland zugelassen Frequenzen arbeitet.
Unvorstellbar, wenn es bei einem Staatsbesuch zu einer Funkstörung bei den Leibwächtern käme. Einqekreist von drei Peilstrahlen: Test funktionierte mit Polizeifunk,das aber sind eher die aufregenden Aufgaben,
die auf die Beamten des Prüf- und Messdienstes in Berlin zukommen werden. Der recht große Rest ist ziemliche Routine. Etwa, wenn bei einem Taxifahrer das Mikrofon so unglücklich herunter fiel,
dass die Mikrofontaste klemmt. Dann ist sein Funkgerät unbemerkt auf Sendung und powert den ganzen Kanal dicht. Wenn man da nicht den Störer ausfindig macht und Ihn am Ohrläppchen zupft, dann kann das Stunden dauern.
Über den Taxifunk kann ja jener Fahrer nicht mehr benachrichtigt werden, und ihn per Handy anrufen?
Da muss man erst einmal wissen, wer denn nun der funkerische Unglücksrabe ist! Wie schnell jemand in das Visier des in Berlin aus den Stationen Tegel im Norden, Hoppegarten im Osten
und Glienick im Süden be- stehenden Peilnetzes gerät, das wurde bei der Einweihung deutlich. Peter Keul, der den Prüf-und Messdienst in Tegel leitet und im ,,Nebenberuf' auch noch
Funkamateur ist, hat die Anwesenden, doch einfach einmal eine Frequenz zu nennen 169,2"', riefen zwei Polizisten im Chor.
Also wurde genau diese Frequenz eingegeben und der Mithörton ausgeschaltet, damit die Gäste nicht wegen Abhörens des Polizeifunkes vor Gericht gestellt werden konnten.
Alles starrte gebannt auf die Karte Berlins, die sich auf dem Pc-Bildschirm abzeichnete. Da die Frequenz von Tegel aus an die anderen beiden Messstellen per ISDN-Leitung durch gestellt wurden,
zitterten sofort von Süd, Ost und Nord drei Peilstrahlen über den Schirm, um in Kreuzberg ein nicht einmal großes Dreieck zu bilden. Da ich gerade Abends zuvor beim Mailänder um die Ecke zum Essen gewesen war,
wusste ich auch gleich dass man damit recht genau den großen Funkturm auf der Polizeidirektion Kreuzberg in der Friesenstraße gepeilt hatte. Das ging schnell und war präzise.
21 Peiler überwachen den deutschen Äther. Mit drei Peilern beansprucht der Raum Berlin gleich ein Siebtel der insgesamt 21 stationären Peiler, aus denen das Peilnetz der RegTP derzeit besteht.
Sie sind vor allem in den Ballungsräume Deutschlands konzentriert ,und nun von Rohde& Schwarz als Sieger zweier europaweiter Ausschreibungen, mit 14 Digitalpeilern der neuesten Generation des Typ DDF 05M ausgestattet.
Die RegTP erfüllt damit ihre gesetzliche Aufgabe, den Äther im Frequenzbereich von 20 Mhz bis 3GHz zu überwachen und somit für ein geregeltes Miteinander der verschiedenen Funkdienste zu sorgen.
Das geschieht einmal durch Überprüfung der Sendungen, ob die ihre technischen Parameter wie Frequenz, Oberwellen, Modulationsart und Hub noch einhalten. Und natürlich werden auch Funkstörungen
erkannt und beseitigt. Das Peilen hat schon eine lange Tradition. Nachdem in den ersten Jahren nach 1945 in Deutschland alle diesbezüglichen Aktivitäten am Boden lagen, ging es in den 50er Jahren mit dem Peilen von
Sendern oberhalb von 30 MHz los. Vor allem für die Flugüberwachung baute Rohde & Schwarz schmalbandige Peilempfänger.
Sie wurden ab Anfang der 70er Jahre durch die damals neue und sehr effiziente Technik der Breitbandpeiler abgelöst. Zwischen 1972 und 1980 nahm man zahllose Peiler des Typs NP12 in Betrieb, die mit
mechanisch drehbaren und sehr breitbandigen logarithmisch periodischen Antennen im Bereich von 80 MHz bis 1,3 GHz arbeiten. Die Genauigkeit ist in diesen Tagen durchaus größer, aber aus zwei
Gründen greift man auch heute noch auf diese eigentlich veraltete Technologie zurück: zum einen nimmt man den Gewinn der Richtantenne gerne mit um auch schwache Sender aufzuspüren, zum anderen bieten
sie eine hohe Empfmdlichkeit auch für horizontal polarisierte Signale. Die Peilergebnisse wurden übrigens auf einer Kathodenstrahlröhre dargestellt. Ab 1977 fasste das Dopplerverfahren Fuß,
bei dem die Antenne nicht mehr mechanisch rotierte, so dass ein Kreis von Antennen zyklisch angesprochen wurde.
Der Peiler vom Typ PAOO5 wurde dann bis 1987 in Breitband- und Schmalbandausführungen produziert und bot eine schnelle Feststellung der Richtung, aus der ein Signal kommt.
Erarbeitete im Bereich 20 MHz bis 1 GHz. Dieser Peilertyp war ein echter Verkaufsschlager, und der 1.OOOste wurde im Jahre 1984 feierlich an das damalige Fernrneldetechnische Zentralamt FTZ
übergeben. Diesen Peilertypen gab es außer in der stationären Version auch für den mobilen Einsatz. Kurvte ein solches Fahrzeug in regelmäßigen Mäandern im Wohngebiet, so erdete jeder Funkpirat
ganz schnell seine Antenne, um nicht mit noch warmem Sender erwischt zu werden.
Heute arbeiten Peiler noch schneller und genauer, und zwar nach dem Prinzip des ,,korrelativen Interferometers", ............ den Rest lesen sie in der neuen Ausgabe 01/2000 der "CB-funk"