Funk und Photovoltaik

Antworten
DerLollie
Santiago 1
Beiträge: 6
Registriert: Di 6. Feb 2018, 23:47
Standort in der Userkarte: 46282 Dorsten

Funk und Photovoltaik

#1

Beitrag von DerLollie »

Guten Tag!
Hier also mein erster Beitrag im Forum der Verstrahlten :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

Ich bin noch nicht lange lizensiert und würde euch gerne mal um Hilfe bitten.
Meine Freundin und ich ziehen gerade in eine gemeinsame Wohnung (Dachgeschoss).
Der Vermieter hat mit Afu-Antennen auf dem Dach im Grunde kein Problem.
ABER: Das ganze Dach ist voll mit Solar-Panels. Jetzt hat er Angst, dass
sich die abgestrahlte Leistung Auswirkungen auf die Panels haben könnte.
Beispielsweise, dass die Sperrdioden dann schalten, zu viel Strom induziert wird
und dadurch ggf. der Wechselrichter Schaden nehmen könnte.
Habt ihr da Erfahrungen?
Des Weiteren noch Folgendes:
Auf dem Dach würde ich gerne etwas eher unauffälliges aufbauen.
Welche Antenne kann ich gut für 2m/70cm nehmen?
Ich habe überlegt, eine Yagi auf einem Rotor zu montieren.
Aber welche? Kreuz-Yagi? Standard-Yagi? (Welche geht besser?)
Für CB-Funk ist zusätzlich ein Sirio Boomerang 27 W angedacht.
Die Sirtel/Antron A99 ist für die Dachmontage viel zu lang und generell zu auffällig.
Soweit also kein Problem. Jetzt kommt aber noch die Kurzwelle.
Momentan benutze ich dafür einen HyEndFed, einen endgespeisten Langdraht 23m.
Ich habe einen guten Draht zu der Mietparte, der der Garten gehört. Evtl. kann ich die da spannen.
Ich frage mich bloß, ob das nicht zu nah am Haus ist (ca. 6m). Passt das noch?

Ich freue mich schon auf eure Antworten.

Beste Grüße,
DerLollie (DO3LOL)
Yaesu FT857D

Re: Funk und Photovoltaik

#2

Beitrag von Yaesu FT857D »

Hallo Christian,

dein Vorhaben wird nicht ganz billig:
Setze dir ein starkes Mastrohr (mind. 60mm Aussendurchmesser mit 4mm Wandstärke aus verzinktem Stahl) auf das Dach.
Es reicht, wenn das Standrohr 2m über den Dachfirst ragt.
Am oberen Ende eine Plattform https://stecker-shop.net/epages/27edac8 ... ukte/9/100 mit Oberlager (findest du auch bei UKW-Berichte)
und ca. 1m tiefer nochmals die Plattform.
Da kommt ein Rotor drauf. Welcher das wird, entscheidet sich, wieviel Antennen du oben montieren willst.
Empfehlung meinerseits wäre einer von Create https://stecker-shop.net/epages/27edac8 ... ucts/01046
Warum? Weil ich Erfahrungen mit einem G600 von Kenpro (Yaesu) habe. Bei denen geht häufig nach einigen Jahren, die innen liegenden Kugellager kaputt.
Ein revidieren, ist nicht ganz leicht danach...
Create Rororen haben ein Schneckengetriebe, welches verschleissfreier und besser gegenüber starkem Wind ist (sofern man ein Oberlager verwendet).
Drehrohr aus Alu mit mind. 50mm Aussendurchmesser und 5mm Wandstärke ca. 2m lang zwischen die Plattformen einbauen.
Auf dem Drehrohr ganz oben evtl. deine Antron A99 montieren.
Darunter ein Doppelauslegerrohr 50mm mit 5mm Wandstärke aus Alu 1,50m lang, welche mit einem Verbinder https://stecker-shop.net/epages/27edac8 ... te/7/39/72
(Empfehlung: Alu oder Edelstahlplatte mit V2A U-Bügeln!)
Auf dem Auslegerrohr ganz aussen links und rechts jeweils eine X-Quad http://wimo.de/xquad-antennen_d.html für 2m und 70cm montieren.
Jede X-Quad hat jeweils eine N-Buchse für horizontale Polarisation (auf SSB gerne verwendet) und vertikaler Polarisation (FM direkt und Relaisbetrieb).
Hier solltest du jeweils an 2 Koaxkabel pro Antenne denken! (schaltest du im Funkshack per Koaxumschalter später um)
Direkt über der Plattform mit dem Oberlager kannst du nochmals einen Doppelausleger (so 1,50m lang), aber 90 Grad gegenüber dem anderen darüber montieren, auf dem du eine X50N montierst.
Aufpassen! Da muss aussen nochmals ein kurzes Stück Rohr vertikal über ebenfaalls einen Verbinder angebracht werden, da die X50N vertikal "stehen" sollte...
Koaxkabel von den Antennen, ab Oberlager Plattform im grossen Bogen führen, um beim Drehen nicht abzureissen!
Das Standrohr oben und unten am/im Dach gut befestigen!
Vorschlag: Oben unter den Dachsparren, möglichst weit oben, ein Kantholz über 3 Sparren mittels starker Holzschrauben anbringen.
Unten über die (hoffentlich sichtbaren?) Dachgeschossbalken, ebenfalls ein Kantholz anbringen, wie oben drüber.
An beiden Kanthölzern dann jeweils über eine Befestigungsschelle, das Standrohr möglichst senkrecht anbringen.

Deine Langdrahtantenne, kannst du oben an dem Standrohr anbringen unterhalb der Rotorplattform anbringen und Richtung Garten spannen.

Jetzt kommt ein wichtiger Teil deiner Antennenanlage, nämlich dem Blitzschutz und Erdung.
Dazu gibt es mehrere Meinungen. Später mehr aufgrund obiger Anlage!
Benutzeravatar
Mike India
Santiago 7
Beiträge: 630
Registriert: Do 19. Okt 2006, 02:48
Standort in der Userkarte: Repelen
Wohnort: Moers

Re: Funk und Photovoltaik

#3

Beitrag von Mike India »

Jesses.... und wo ist das Thema Photovoltaik... !?!
Das dürfte sein Hauptproblem sein......

Gruß Rainer
Benutzeravatar
Grundig-Fan
Santiago 9+30
Beiträge: 3806
Registriert: Di 17. Jan 2012, 17:06
Standort in der Userkarte: Meerbusch
Wohnort: Meerbusch

Re: Funk und Photovoltaik

#4

Beitrag von Grundig-Fan »

Dann nur noch 2 bis 3 Mille für Blitzschutz und schon biste fertig.

Gesendet von meinem SM-G930F mit Tapatalk
QRV als KF seit 1981 mit bisher 886 Funkgeräten.
Aktuell im Shack: Icom IC7300,Yaesu FT-891,TTI TCB H100,stabo xm5012,President JFK,PAN Mini-Top FM,stabo xm2000,Kaiser KA9040FM,Midland Alan 78Plus,PAN PC50
Antenne: Sirio Gainmaster 5/8
Frank (DFH999)
13DS29
Santiago 6
Beiträge: 427
Registriert: Sa 16. Jul 2016, 09:56
Standort in der Userkarte: Allgäu

Re: Funk und Photovoltaik

#5

Beitrag von 13DS29 »

Äh, what? Sperrdioden schalten? Was induziert? Wechselrichter überlastet? Von 100 W in welcher Entfernung? Bullshit. Sorry.

Rechne lieber aus, wie Du Dir und Deiner YL unterm Dach das Hirn verbrätst. Haste ja gelernt. Aluhut!

Und wenn Du CB dazu machst, brauchst Du zwingend die Standortbescheinigung der BNetzA. Nochmal 160 Steine.
Über 80 Millionen Menschen in Deutschland können nicht richtig funken - Schreib Dich nicht ab, mach die Amateurfunklizenz.
hf-doktor

Re: Funk und Photovoltaik

#6

Beitrag von hf-doktor »

DerLollie hat geschrieben:...
ABER: Das ganze Dach ist voll mit Solar-Panels. Jetzt hat er Angst, dass
sich die abgestrahlte Leistung Auswirkungen auf die Panels haben könnte.
Beispielsweise, dass die Sperrdioden dann schalten, zu viel Strom induziert wird
und dadurch ggf. der Wechselrichter Schaden nehmen könnte.
Habt ihr da Erfahrungen?
Es wird wohl eher umgekehrt sein, und die Solaranlage, resp. die Inverter, dir Probleme beim Hobby machen werden.
Das Problen habe bzw. hatte ich hier. Nicht vom eigenen Haus, sondern vom Nachbarn.

Schöne, aber auch eine nicht zu schwierige Herausfordung, diese (leitungsgebundenen) Stöungen zu beseitigen. Die ähneln ein wenig PLC Störungen.
Zuletzt geändert von hf-doktor am Mo 12. Feb 2018, 15:37, insgesamt 1-mal geändert.
13DS29
Santiago 6
Beiträge: 427
Registriert: Sa 16. Jul 2016, 09:56
Standort in der Userkarte: Allgäu

Re: Funk und Photovoltaik

#7

Beitrag von 13DS29 »

So schauts aus. Wenn der "dreckige" Wechselrichter hat, ist Dein Funkspaß schnell vorbei. Mach bei kräftiger Sonne erstmal einen Testaufbau mit Handgurke, Mobilstation und Draht oder was Du sonst noch hast. Es gibt sicher OMs in der Nähe, die Dir da helfen können.

Meine PV ist übrigens sauber, die WR sind ganz tief im Keller und man muss die Gummiwurst direkt dranhalten, dass es stört.
Meine Antennen sind 3-30m von der PV weg, da passiert absolut gar nix.
Über 80 Millionen Menschen in Deutschland können nicht richtig funken - Schreib Dich nicht ab, mach die Amateurfunklizenz.
DerLollie
Santiago 1
Beiträge: 6
Registriert: Di 6. Feb 2018, 23:47
Standort in der Userkarte: 46282 Dorsten

Re: Funk und Photovoltaik

#8

Beitrag von DerLollie »

Also erstmal vielen Dank für eure Antworten.
Da hab ich ja schonmal einen guten Überblick.
Also die PV ist ja auf der ganzen Dachseite, also nur wenige Meter von den Antennen entfernt.
Ich kenn mich damit nicht aus, ich weiß nicht, was die abkönnen.
Der Wechselrichter ist direkt unterm Dach.
Aber mit mehr als 50 Watt sende ich generell nur ganz selten, und dann auch nur auf KW.
Man soll ja seine Endstufe nicht auf Dauer-Vollgas fahren :wink: .
Empfangsseitig kann ich bis jetzt nichts negatives feststellen,
aber bis jetzt war es auch überwiegend eher durchwachsen am Himmel.
Muss ich dann nochmal sehen.
Benutzeravatar
Toni P.
Santiago 9
Beiträge: 1019
Registriert: Mi 19. Aug 2009, 18:42

Re: Funk und Photovoltaik

#9

Beitrag von Toni P. »

Als Funkamateur solltest du bestimmt noch das Thema Selbsterklärung bei den angegeben Leistungen mit einbeziehen. Kennst du ja aus der Vorbereitung zur Prüfung.

Das wäre auch noch für den Vermieter eine "amtliche" Beurkundung. Wie o. beschrieben hast du aber eher Störungen beim Empfang zu erwarten als umgekehrt. Je älter die PV umso eher, weil oft nicht gepflegt, gibt es da die bekannten Probleme.

Ansonsten viel Spaß beim Planen der Anlage.

Anton

:tup:
Yaesu FT857D

Re: Funk und Photovoltaik

#10

Beitrag von Yaesu FT857D »

Christian, gut wenn es nicht so aufwändig sein soll:
Nimm ein Stahlrohr, so 50mm Durchmesser, baue da die X300N dran und von dort deine KW-Antenne (Hyendfeed),
runter in den Garten auf den PV-Anlagen abgewandten Seite (eine Giebelseite).
Koaxkabel rein, Blitzschutzzwischenstecker schon oben gleich unter Dach dazwischen, jeweils eine dicke 6mm2 Eindrahtleitung pro Koaxkabel, an den PE der PV-Anlage angeschlossen.
Unten im Shack das gleiche nochmals, nur dann geht die PA-Ausgleichsleitung direkt auf den PA im Keller des Hauses.

Zu den PV-Anlagen:
Wie meine Vorschreiber schon genannt haben, sorge dich eher da drum, dass die PV-Anlagen nicht dich auf Funk stören und nicht umgekehrt!
Viele "billigen" Wechselrichter solcher Anlagen, produzieren Störsignale von ganz unten auf der KW bis hoch weit über 70cm hinaus....

Hast du ein HFG für 2m und/oder 70cm? Probiere mal an deinem neuen Wohnort, ob dort Störsignale vorhanden sind.

Wenn ja, hoffentlich hast du noch nicht den Mietvertrag unterschrieben?
Ich würde (wenn ich nochmals eine Wohnung suchen würde) zumindest im Mietvertrag zur Bedingung machen, dass ich ungestört meinem Hobby Amateurfunk nachgehen kann
und Störungen durch den Vermieter und andere Mieter (PLC!) zeitnah auf deren Kosten beseitigt werden....
Wenn nein, mache weitere Versuche besonders am WE, wenn andere Mieter z.B. ihr PLC laufen lassen. Dazu solltest du ein Kofferradio mit MW/KW Empfang mitnehmen!

Kläre erst das mal ab, bevor du Pläne für den Aufbau von einer Amateurfunkanlage machst!
13DS29
Santiago 6
Beiträge: 427
Registriert: Sa 16. Jul 2016, 09:56
Standort in der Userkarte: Allgäu

Re: Funk und Photovoltaik

#11

Beitrag von 13DS29 »

Nun, ich glaube, dem Vermieter geht es hier nicht um etwaige Verschattung. Ich würde hier keine schlafenden Hunde wecken.
Bei uns hier im Süden, sind Dach-PV-Anlagen immer möglichst südlich vom Giebel, die Antennen also nördlicher.

Aber man weiß ja nie, im Norden ham die ja auch Karneval. :think: :dlol:
Über 80 Millionen Menschen in Deutschland können nicht richtig funken - Schreib Dich nicht ab, mach die Amateurfunklizenz.
DerLollie
Santiago 1
Beiträge: 6
Registriert: Di 6. Feb 2018, 23:47
Standort in der Userkarte: 46282 Dorsten

Re: Funk und Photovoltaik

#12

Beitrag von DerLollie »

Aaaalso....
Das mit der Verschattung war auch eins der Argumente, die mein Vermieter mir damals entgegenbrachte. Wie schlimm das bei einem gespannten (dünnen) Draht aussieht, vermag ich nicht zu beurteilen. Momentan sind wir wie folgt verblieben:

Sirio Boomerang 27 A für CB/10m und Diamond X-30N für 2m/70cm auf dem Dach genehmigt, das Radial des Boomerangs wirft so gerade eben noch keinen Schatten auf die Panels. Damit kann er wohl leben. Wenn ich auf KW was machen will, muss ich wohl oder übel auf den nächstgelegenen Berg fahren. Aktuell habe ich mich damit abgefunden. Der Kenwood ist jetzt fest im Auto eingebaut. So kommt man zumindest mal an die frische Luft :wink:

Vielen Dank erstmal für eure Beiträge!!

Beste 73 soweit! :heart:
Benutzeravatar
DocEmmettBrown
Santiago 9+30
Beiträge: 7611
Registriert: Sa 3. Jan 2015, 02:37
Standort in der Userkarte: nein

Re: Funk und Photovoltaik

#13

Beitrag von DocEmmettBrown »

Was genau ist denn mit "Verschattung" gemeint? (Oder ist die ganze Solaranlage nur so groß wie die Solarzellen eines Taschenrechners?) Und was macht der Vermieter erst, wenn ein Vogel sich über den Solarzellen "erleichtert" und die Hinterlassenschaft die Zellen abschattet? :wall:

Edit: Was ist mit der Verschattung durch Wolken? Oder werden dagegen Cloudbuster oder Orgonhaubitzen eingesetzt?

73 de Daniel
Benutzeravatar
doeskopp
Santiago 9+30
Beiträge: 5299
Registriert: Sa 15. Aug 2009, 17:45

Re: Funk und Photovoltaik

#14

Beitrag von doeskopp »

13STW hat geschrieben: So 5. Aug 2018, 06:55
Fällt nun ein Schatten auf ein oder mehrere Module, geht der Ertrag des ganzen Strings zurück. daran ändern auch die sog. Bypassdioden in den Modulen nichts.
Verständnisfrage: Wie wirken sich z.B. 5% Schatten auf einem Modul bezogen auf den gesamten String aus?

Grüße from Doeskopp
waldo
Santiago 4
Beiträge: 229
Registriert: Sa 4. Feb 2012, 11:00
Standort in der Userkarte: hasenmoor

Re: Funk und Photovoltaik

#15

Beitrag von waldo »

doeskopp hat geschrieben: So 5. Aug 2018, 10:31
13STW hat geschrieben: So 5. Aug 2018, 06:55
Fällt nun ein Schatten auf ein oder mehrere Module, geht der Ertrag des ganzen Strings zurück. daran ändern auch die sog. Bypassdioden in den Modulen nichts.
Verständnisfrage: Wie wirken sich z.B. 5% Schatten auf einem Modul bezogen auf den gesamten String aus?

Grüße from Doeskopp
Der Stromertrag des gesamtem Strings fällt weg, da dessen Klemmenspannung ein paar Volt kleiner ist als die der anderen über Verblockungsdioden paralellgeschalteten Strings. Bei einer abgeschatteten Zelle fehlt nicht nur ihre Klemmenspannung, es muss vom Strangstrom zusätzlich ihre Durchbruchspannung überwunden werden.

73 Waldo
Antworten

Zurück zu „Technik allgemein“