Wolf hat geschrieben:Dass die geplante Regelung, die das Halten des Mikes und das Drücken der PTT-Taste während der Fahrt verbieten wollte, unsinnig und praxisfremd ist, darüber sind wir uns doch einig.
Du, ich und die meisten schon, aber nicht 100% der OMs.
Wolf hat geschrieben:Die jetzt eingebrachte Regelung, die eine Übergangsfrist von drei Jahren vorsieht, ist (wenn sie denn realisiert wird) ganz sicher keine Ideallösung (sowas nennt man "Kompromiss"), aber sie bietet uns wenigstens erstmal Handlungsspielraum.
Der wie aussieht? Wie kann man in den nächsten drei Jahren das, was ich eher "Salamitaktik" nennen würde, kippen? Ich vermute nämlich eher, daß in spätestens einem Monat die Sache aus dem Bewußtsein fällt und dann urplötzlich nach drei Jahren von heute auf morgen, wenn es freilich zu spät ist, Gesetz ist.
Zur Erinnerung: Die drei Jahre dienen nicht der Diskussion über Sinn und Unsinn, sondern dazu, abzuwarten, ob die Industrie ein dolles Verfahren entwirft, wie man Radio-Verkehrsdurchsagen und Navi-Sprachmeldungen von der Stimme des Fahrers, die gezielt für die Büchse gedacht ist, unterscheiden kann. (Wenn der Fahrer zu einem Verkehrsrowdy "Vollidiot" sagt, um Dampf abzulassen, wird das per Vox natürlich auch gleich auf's Band übertragen. Oder mit anderen Worten: Vergeßt den Unsinn; das wird nix!)
Wolf hat geschrieben:Was wäre denn die Alternative gewesen? Die Hände in den Schoß zu legen, hinterm Rechner zu hocken und endlos die Foren vollzujammern über den bööösen, unfähigen Staat?
Daß der Staat heute böse und unfähig ist, wird hier kaum noch jemand anzweifeln. Es ist auch völlig richtig, dagegen etwas tun zu wollen. Aber was? Was kommt denn auch tatsächlich in die meisten Kleinhirne mit Parteibuch effektiv an?
Ich sehe es längst so, daß sich die Politik von der Wirklichkeit entfernt hat. Der Entwurf, der nicht einmal entfernt an Taxi-, Betriebs-, Bus-, Amateur-, Schwertransport- oder Fahrschulfunk denkt, zeigt doch eklatant, daß hier an allen Ecken und Enden nicht zu Ende gedacht wurde. Das einzige, was Dobrindt zu kennen scheint, sind SmartPhone, Tablett und, weil es derzeit durch die Medien geistert, VR-Brillen. Ich will ihm zugute halten, daß er es "gut gemeint" hat, aber "gut gemeint" ist das Gegenteil von "gut gemacht". Nach den ganzen Protesten, die die Politik inzwischen mit Sicherheit entweder weiß oder (noch schlimmer) vom Sekretariat nach /dev/null aussortiert hat, wäre der einzig vernünftige Schritt gewesen, den ganzen Blödsinn entweder zu vergessen oder einfach jeglichen Funk mit Wechselsprechen von der Regelung auszunehmen. Doch was passiert? Man gibt nicht etwa zu, Mist gebaut zu haben, sondern gewährt gönnerhaft eine Dreijahresfrist für die Industrie, damit diese etwas lösen soll, von dem schon ein Kleinkind, welches logisch denkt, sagt, daß es auf diese Weise gar nicht lösbar ist. Oder anders: Die Dreijahresfrist sieht wie ein nettes Zugeständnis aus, ist aber, wenn man sich das einmal zuende denkt, de facto gar keines. Ich persönlich würde das anders nennen: "Aussitzen von lästigen Bürgerprotesten" - das trifft es eher.
Ich versuche mal, mir was auszudenken...
der Bergfunker hat geschrieben:Du hast doch kein Funk, warum regst du dich hier auf
Wie immer nicht hilfreich.
73 de Daniel